Le Cabinet des Arts – I. Après

Installation, Mixed Media


„Le Cabinet des Arts – I. Après“ ist das erste Kapitel des lebenden Romans. Der Betrachter betritt die Installation durch einen schweren Samtvorhang. Er findet sich in einem ca. 30 qm großen, kalten, schwarzen Raum wieder. Im Inneren spricht eine Frauenstimme beängstigend ruhig und monoton. Nur punktuell beleuchtet hängen Gegenstände von der Decke. Die Stimme verabschiedet sich, süßlich in Erinnerungen schwelgend, von den einzelnen Romanfiguren. Der erste Butler der Madame, Monsieur Renard (verkörpert von Felix Burger), ist anwesend und sorgt dafür, dass jeweils nur eine Person den Raum betritt.


Auszug Text: „... Wir lagen nebeneinander in der Wiese. Waren Blumen pflücken mitten in der Nacht. Haben in den Himmel gestarrt. Wir sind weg geflogen, wurden transparent. Der Mond lebt Monpti. Du hast mir die Margerite geschenkt. Sie war welk. Wäre ich eine andere gewesen, wir hätten soviel davon gehabt. Ich mochte, wie ich dir die Haare geschnitten habe. Mit deiner Rasierklinge. Sie war immer sehr scharf. Du hast mir im Spiegel dabei zu gesehen. Ich musste gehen, ich war zu traurig. (...) Ich stand vor einem Plateau. Rund und schwarz. Wie die Nacht. Es war leer. Unerträglich leer. Ich hatte eine Heidenangst. In der Mitte funkelte etwas. Hübsch. Gefiel mir. Ich habe gar nichts gesehen. Nur dieses Funkeln. Ich konnte es nicht erkennen, ich wollte es so sehr wissen, bin dauernd drum rum gelaufen. Immer schneller und schneller. Dann blieb die Zeit auf einmal stehen. Der Zeiger der Uhr war abgebrochen. Lange stand ich so, weit nach vorne gebeugt. Meine Zehenspitzen stießen am Rand an. Der erste Schritt... ich hatte so eine große Angst davor, aber ich wusste es, ich muss gehen. Ich habe es betreten. Es fühlte sich an wie sterben. Als ich zurück sah, standet ihr Alle am Rand. Ihr habt mir so lieb zugewunken.

Der Abschied hing so schwer an meinem Herz. Du hast einmal zu mir gesagt Monpti, „Das Schwarz fängt mich. Es schreit mich an“. Du hast mir vorgeworfen, ich hätte den Mond nicht abschießen dürfen. Ich habe ihn abgeschossen, damit mein Raum endlich schwarz ist.

Ich liebte euch.“

Foto: Peter Neusser

Year                             

Medium                       

Dimensions                    




since 2010 work in progress

Living novel, Mixed Media, series of installations and performances

variable





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